Erfolgreiche Schweizer Unternehmerinnen gibt es viele.
Die Buchreihe «Wege zum Erfolg» will sie sichtbar machen. Auch zwei Schwyzerinnen kommen in der neusten Ausgabe zu Wort.
«Wenn man das Leben als Lernprozess betrachtet, gibt es keine Misserfolge.» Das ist die Bilanz von Yasmin Fässler, wenn sie auf ihr bisheriges Leben zurückblickt. Und das ist noch gar nicht so furchtbar lang. Dafür aber unkonventionell. So wie ihr neustes Projekt, eine Schule namens CasaVitura auf dem Katzenstrick, wo Kinder intrinsisch motiviert, ohne Leistungsvergleich und in ihrem eigenen Tempo lernen. Die Volksschule, findet Fässler, reduziert Lernen auf die reine Aufnahme von Lernstoff, statt das Kind in seiner Ganzheit zu sehen. Mangels Alternativen gründete die 47-jährige Einsiedlerin deshalb kurzerhand eine eigene Schule – und das nebst Job, Familie und Weiterbildung. Ihr Mann hält ihr den Rücken frei, kümmert sich um Kinder und Haushalt. Die vertauschten Rollen, auch sie sind ein Ausdruck von Fässlers Mut, einen Lebensentwurf fernab von gesellschaftlichen Vorstellungen zu leben. Meistens hat sie nicht darüber nachgedacht, ob sich ihre Visionen tatsächlich umsetzen lassen. «Dann hätte ich es vermutlich jeweils bleiben lassen, weil es aussichtslos schien», sagt sie. Stattdessen habe sie «einfach gemacht», aus dem Bauch heraus.
Gut sein allein genügt nicht
Fässler ist eine von zwei Schwyzerinnen, die im zweiten Band von «Wege zum Erfolg» (siehe Kasten) ihre Lebensgeschichte mit der Leserschaft teilt. Die zweite ist die in Seewen aufgewachsene und heute in Euthal wohnhafte Antonia Steiner. Sie ist bestes Beispiel dafür, dass der Weg des Erfolgs nicht zwingend geradlinig sein muss. Die heute 57-Jährige war beruflich in zahlreichen Branchen und Positionen tätig – Koch, Facheinkäuferin, Eventmanagerin, Mentaltrainerin – und hat dabei einige Krisen durchlebt. «All diese Stationen und Tiefpunkte waren nötig, um schliesslich das zu finden, was mich heute beruflich erfüllt», sagt sie im Rückblick. Heute berät sie als selbstständige Business Mentorin Unternehmen in ihrer Positionierung sowie Weiterentwicklung und vermittelt Persönlichkeiten wie Rüdiger Böhm, Barbara Stauffer, Esther Hasler oder Yannick Zionel. Wenn Steiner sagt, «Frauen können alles genauso gut wie Männer», ist das keine Floskel. In ihrer eigenen Biografie legt sie wiederholt Zeugnis davon ab, dass dem auch so ist. Allerdings müssen Frauen gemäss Steiner zwingend noch zulegen, wenn es darum geht, sich selber zu promoten. Etwas, das Steiner perfekt beherrscht.
Von anderen lernen
«Wege zum Erfolg» ist für andere Frauen eine Quelle der Inspiration. Das Lesen der Biografien von gewöhnlichen Frauen, die aussergewöhnliche Dinge tun, macht Mut, sich selber auf den Weg in die Selbstständigkeit zu machen oder konkrete Projekte anzupacken und umzusetzen. Denn die Co-Autorinnen geben ihre Erfahrungen und ihr Wissen weiter und dienen als weibliche Vorbilder und Mentorinnen, was sich als für die Leserschaft als äusserst wertvoll erweisen kann.
Band 2 kann direkt bei Yasmin Fässler oder Antonia Steiner bestellt werden: E-Mail an mail@casavitura.ch oder kontakt@antonia.ch. (eing)
Schweizer Ausgabe nur mit Frauen
Seit Anfang 2020 gibt der deutsche Verleger Axel Kahn das Buch «Wege zum Erfolg» heraus. In jedem Band erzählen jeweils zehn Unternehmer und Unternehmerinnen ihre Erfolgsgeschichte. Begeistert von der Idee, klopfte Gabrielle Cacciatore, Gründerin des Schweizer Businessfrauen-Portals womenbiz.ch, bei Kahn an. Gemeinsam publizieren sie «Wege zum Erfolg» seit Kurzem auch in der Schweiz – mit dem Unterschied, dass in den Schweizer Ausgaben ausschliesslich Frauen porträtiert werden. (eing) |